Plastikfreies Weihnachten

   

Plastikfreies Weihnachten - Adventskalender

 

Der Landkreis Pfaffenhofen unterstützt die Initiative der Plastikfrei Community Pfaffenhofen, Bürgerinnen und Bürger bei der Vermeidung von unnötigem Plastik im Alltag zu unterstützen. Viele Anregungen und alltagstaugliche Tipps gibt hierzu eine Artikelreihe, die die Fachstelle Energie und Klimaschutz des Landratsamtes zusammen mit Patricia Kufer regelmäßig herausgibt. 

  

Patricia Kufer meint: „Der normale Schokoladen-Adventskalender ist schnell gekauft, enthält aber teilweise bedenkliche Rückstände von Mineralölen und ähnlichem. Und bedeutet wieder jede Menge Müll.

Bei uns wird der Adventskalender jedes Jahr neu befüllt. Als Grundlage eignen sich viele Dinge aus dem Haushalt, wie z.B. Säckchen aus Stoffresten oder alten Kleidungsstücken, die man näht oder einfach ausschneidet und mit einem Band zusammenbindet, leere Marmeladengläser, die man mit bunten Papierschnipseln und Kleister beklebt oder mit Farbe verschönerte Klopapierrollen. Und natürlich gibt es auch schöne Kalender zu kaufen, die man jedes Jahr neu befüllen kann!“

Hier einige von Frau Kufer erprobte und bewährte Ideen für die kleinen Geschenke: Pralinen (lose in der Konfiserie gekauft), Badebomben, kleine Seifen, Plätzchenausstecher, Chips vom Kinderkarussell auf dem Christkindlmarkt, kleine „Edelsteine“ die Kraft, Mut, Energie oder Freude spenden, Tee, ein Bienenwachsteelicht, kleine Spielsachen aus dem Second Hand-Laden oder ein auf 24 Tütchen aufgeteiltes Puzzle und für Männer ein besonderes Bier. Ebenfalls großen Anklang finden Gutscheine, z.B. für einen Waldspaziergang, Bastelnachmittag, einen Besuch auf dem Christkindlmarkt, eine Massage usw.

Patricia Kufer: „Mir ist es wichtig, dass bei uns kein billiges Spielzeug aus Fernost in den Kalender kommt. Meistens wird damit nur kurz gespielt, weil es oft bald kaputt ist. Häufig ist es auch mit Schadstoffen belastet – zwar gibt es in Deutschland Grenzwerte, welche aber leider nicht immer eingehalten werden.“ Die Verbraucherzentrale rät: Stinkt oder riecht das Plastikspielzeug auffällig, lassen Sie es lieber im Geschäft oder geben Sie es zurück. Kaufen Sie Spielzeug aus weichem Plastik nur, wenn Sie erkennen können, dass es nicht aus PVC ist. PVC ist eigentlich hart und wird durch die Zugabe von gesundheitsschädlichen Weichmachern elastisch gemacht. Wenn PVC unvermeidbar ist, sollte es den Hinweis „Phthalat-frei“ haben. Älteres Spielzeug aus weichem Kunststoff, wie weiche Puppen oder Plastikfiguren, sollten Sie nicht gebraucht kaufen. Diese enthalten möglicherweise noch schädliche Weichmacher, die seit zehn Jahren verboten sind.

 

 

 

Plastikfreies Weihnachten – Dekoration

 

Der Landkreis Pfaffenhofen unterstützt die Initiative der Plastikfrei Community Pfaffenhofen, Bürgerinnen und Bürger bei der Vermeidung von unnötigem Plastik im Alltag zu unterstützen. Viele Anregungen und alltagstaugliche Tipps gibt hierzu eine Artikelreihe, die die Fachstelle Energie und Klimaschutz des Landratsamtes zusammen mit Patricia Kufer regelmäßig herausgibt. 

  

Patricia Kufer: „Uns macht das Dekorieren großen Spaß. Da geht‘s schon los, wenn man im Wald Zweige, Zapfen und Moos sammelt, um damit das Haus zu verschönern. Wir verwenden gern Materialien aus der Natur – sie sehen schön aus, kosten nichts und können auf dem Kompost oder im Kachelofen entsorgt werden. Und zusätzlich ist das Sammeln eine besondere Familienzeit! Natürlich dekorieren wir auch mit Weihnachtskugeln aus Glas und dergleichen, aber auf Plastikkugeln und –figuren und PVC-Tannengirlanden verzichten wir. Da bleiben wir lieber beim Kripperl mit Holzfiguren, rostigen Hirschen oder Papiersternen fürs Fenster. Lichterketten verwenden wir nicht.“

Gerade im Hinblick auf die Stromkosten ist Vorsicht bei älteren Lichterketten geboten. Bei zwei herkömmlichen Lichterketten mit Glühlämpchen, die über sechs Wochen lang zwölf Stunden brennen, können Stromkosten von knapp 30 Euro zusammen kommen. Zum Vergleich: Ein sparsamer Kühlschrank mit Vier-Sterne-Gefrierfach verbraucht im ganzen Jahr 24 Euro. Nutzen Sie Alternativen wie LED-Lichterketten, hier sind die Stromkosten mit insgesamt lediglich sechs Euro deutlich niedriger.

Familie Kufer verwendet Kerzen, am liebsten selbstgezogen aus Bienenwachs: „Beim Abbrennen werden die natürlichen, im Bienenwachs enthaltenen, ätherischen Öle freigesetzt – das riecht wunderbar. Das Kerzen ziehen oder gießen macht großen Spaß und verbreitet einen typischen Weihnachtsduft. Fragen Sie beim Imker Ihres Vertrauens, ob er Ihnen Bienenwachs verkauft und probieren Sie es aus!“

 

Kerzen ziehen:

Man braucht Bienenwachs und einen Docht, den man entsprechend der Kerzenstärke auswählt.

৯  Das Bienenwachs zerkleinern und in einem schlanken, hohen Topf auf etwa 70 °C erhitzen, Temperatur beibehalten. Beginnt das Wachs eine Haut zu bilden, ist das Wachs zu kalt.

৯  Docht auf die gewünschte Länge abschneiden. Je nachdem, wie lang die Kerze werden soll, plus ca. 5 cm, damit man die Kerze beim Tauchen gut im Griff hat. Achtung: Die meisten Dochte brennen nur in eine Richtung. Achten Sie darauf, den Docht in der richtigen Richtung ins Wachs zu tauchen. Ein Knoten am oberen Ende, das später brennen soll, erleichtert die Orientierung.

৯  Tauchen Sie den Docht kurz ins flüssige Wachs und ziehen Sie ihn wieder heraus. Sobald das Wachs trocken ist, wiederholen Sie den Vorgang, bis die gewünschte Kerzendicke erreicht ist. Wichtig: Den Docht immer nur kurz ins flüssige Wachs tauchen, weil sonst die bereits vorhandenen Schichten wieder weg schmelzen.

৯  Am Schluss die Kerze gerade abschneiden.

৯  Arbeiten Sie vorsichtig und ruhig, mit dem flüssigen Wachs können Sie sich schlimme Verbrennungen zuziehen.“

Im Gegensatz dazu sind die meisten herkömmlichen Kerzen aus Paraffin, einem Nebenprodukt aus der Erdölverarbeitung. Sie scheiden beim Verbrennen Schadstoffe aus, die unter Umständen gesundheitsschädlich sind. Kerzen aus Stearin (gewonnen aus pflanzlichen und tierischen Fetten) sind eine bessere Alternative, aber noch eher selten. Sie sind schadstoffärmer und brennen besser und länger ab. Kerzen, die als Stearinkerzen gekennzeichnet sind, müssen zu mindestens 90 Prozent aus Stearin bestehen. Damit nichts bröckelt, wird allerdings oft Paraffin beigemischt. Übrigens, gute Qualität und ein hohes Maß an Sicherheit garantiert das „RAL-Gütezeichen Kerzen“.

Denkt man allerdings an den Friedhof, möchte man schon häufiger eine Kerze zum Gedenken an einen lieben Verstorbenen entzünden. Hier gibt es auch Alternativen zu den Plastik-Grablichtern, denn diese häufen sich zu einem wirklich großen Müllberg an. Es gibt Grablichter aus Glas, die man mit Nachfüllkerzen bestücken kann. Wer auch auf die Kerzen verzichten möchte, kann zu einem LED-Licht greifen. Das ist zwar aus Kunststoff, hält allerdings sehr lange und man spart sich den Kauf mineralölhaltiger Kerzen.

Für Zuhause sind Teelichter in Aluschalen praktisch, aber nach einigen Stunden Kerzenschein landet das Alu im Müll. Eine Alternative sind lose Teelichter in Glasschalen. Sie brennen vollständig ab, als Müll bleibt nur der Dochtfuß aus Aluminium übrig.

Vielleicht schenken Sie Ihren Lieben ein paar selbstgezogene, duftende Bienenwachskerzen oder Bienenwachsteelichter inklusive ein, zwei Teelichtgläser – ein duftendes und nachhaltiges Geschenk.